von Kevin Hofius
Dass in den meisten Dörfern und Gemeinden der Region ein Monument an die beiden Weltkriege erinnert, ist den Einheimischen meist bekannt. Die Kenntnis um Ort und Art der Gedenkstätte endet allerdings meist schon an den Grenzen zum Nachbarort. Die „Karte der Kriegsdenkmäler im nördlichen Wittgenstein“ könnte da Abhilfe schaffen: Neben den genauen Standorten der Denkmäler werden auch hochauflösende Detailfotos der Inschriften gezeigt, um so einen virtuellen Gang durch die Kriegsgeschichte Wittgensteins zu ermöglichen.
Dass Denkmäler viel mehr sind als bloße Steinhaufen, wird schon im Namen deutlich: „Denk-mal“. Haben Sie schon einmal über die Denkmäler bei Ihnen um die Ecke nachgedacht? Denkmäler sind zu etwas derart Alltäglichem geworden, dass das Bewusstsein um sie kaum mehr vorhanden zu sein scheint. In den Dörfern und Gemeinden Wittgensteins weiß fast jeder, wo das heimische Denkmal ist - meist auf dem Friedhof. Was darauf geschrieben steht, wissen dagegen nur die wenigsten. Namen. Natürlich. Oft auch eine Inschrift, mal mahnend, mal flehend. Mahnend davor, die Welt erneut entgleisen zu lassen. Flehend darum, weder die Toten noch die Schrecken des Krieges zu vergessen. Allein die Auflistung der vielen Gefallenen der kleinen Ortschaften kann zu denken geben.
Das Projekt der Dokumentation der Kriegsdenkmäler im nördlichen Wittgenstein soll ermöglichen, die Inschriften von zu Hause aus genauer zu studieren und dazu animieren, sie bei der nächsten Fahrt ins Nachbardorf vielleicht selbst zu besuchen. Die Bilder sind unkommentiert und stehen deshalb für sich selbst. Abschließend bleibt nur eins: Denk mal!