von Maximilian Wien

Fast der gesamte öffentliche Personennahverkehr im Siegerland wird mit Bussen bestritten, dies ist in vielen Gebieten Deutschlands so, doch der Busverkehr im Siegerland birgt eine besondere Geschichte. Der öffentliche Personennahverkehr mit motorisierten Bussen hat seinen Anfang im Siegerland genommen. Im Jahr 1895 startete im Siegerland die erste Buslinie, die mit einem motorisierten Bus Personen beförderte. Diese Busse waren in keiner Weise mit den heutigen zu vergleichen, trotzdem stellen sie den Grundstein des heutigen öffentlichen Verkehrs dar.

Der erste motorisierte Omnibus der Welt wurde im Jahr 1895 durch die Netphener Omnibusgesellschaft von der Firma Benz & Cie in Mannheim für 5.000 Deutsche Mark erworben und sollte Personen auf der Strecke zwischen Deuz und Siegen befördern, die zuvor von Pferdekutschen bedient wurde.

Der Bus war mit einem 5 PS-Motor ausgestattet, hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h und konnte bis zu acht Personen im Innenraum und weitere zwei neben dem Kutscher befördern. Die Buslinie wurde am 18.03.1895 eröffnet und sollte fortan eine Strecke von rund 15 km bedienen. Die Eröffnung der Linie wurde begrüßt und schien zunächst eine moderne und solide Lösung für den Personennahverkehr. Dies zeigt auch der Artikel der Siegener Zeitung vom 19.03.1895.

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Bereits zwei Tage zuvor, am 17.03.1895, wurde die Siegener Zeitung genutzt, um den neuen Fahrplan publik zu machen. Dieser wies die Strecke mit verschiedenen Haltestellen von Deuz nach Netphen über Dreis-Tiefenbach nach Weidenau und am Ende nach Siegen aus. Der Fahrpreis lag bei 0,70 Deutsche Mark für die gesamte, in etwa 15 km lange, Strecke. Der Bus verkehrte auf dieser täglich zwischen 6:00 Uhr und 20:55 Uhr.

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Für die gesamte Strecke benötigte der Bus in etwa 80 Minuten, welche jedoch nur selten eingehalten wurden, da technische Probleme, sowie die schwierigen Straßenverhältnisse den Bus bremsten oder sogar lahm legten. Als Lösung für die anhaltenden Probleme wurde am 01.07.1895 ein zweiter baugleicher Bus in Betrieb genommen, welcher bei Problemen einspringen konnte. Weiter verkehrten auch noch die Pferdebusse der Post, welche die die geringen Kapazitäten der motorisierten Linie ergänzten.

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Die erste motorisierte Omnibuslinie der Welt transportierte während seiner Betriebszeit so über 10.000 Menschen auf seiner Strecke durchs Siegerland. Da sich die Busse jedoch noch im Frühstadium der Entwicklung befanden konnte auch mit dem zweiten Bus keine auf Dauer zuverlässige Linie geschaffen werden und der Betrieb musste nach weniger als einem Jahr, am 20.12.1895, eingestellt werden. Auch über diesen Umstand berichtete die Siegener Zeitung am 24.12.1895. Der Personennahverkehr wurde fortan wieder mit Pferdebussen bedient. Dies änderte sich erst wieder als im Jahr 1906 eine Kleinbahn eingerichtet wurde, die die Strecke erneut bis Weidenau unabhängig von den Pferdebussen versorgte.

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