Zeitreisen.

Zurück in die Vergangenheit.

Stephan Kings „Der Anschlag“. Erst vor kurzem hatte ich mir das Hörbuch heruntergeladen und begonnen es zu hören.

Ein Mann, der in einem Diner ein Zeitportal findet, das ihn ins Jahr 1958 zurückbringt und versucht, das Attentat auf Präsident John F.Kennedy zu verhindern.

Super unterhalten hat mich diese Geschichte, und der Gedanke daran, selbst in den Lauf der Zeit einzugreifen, welch ein grandioser Gedanke, ob nun mit positiven oder negativen Auswirkungen.

 

Strebt nicht jeder in seiner beschleunigten Gegenwart danach, zu wissen, was uns morgen erwartet und oft hat jeder sich von uns gefragt: Wo wäre ich heute, hätte ich mich an wichtigen Knotenpunkten meines Lebens anders entschieden, vielleicht mal nicht so verbohrt oder zu leichtgläubig gewesen und hätte es einfach anders gemacht. Wie würde meine jetzige Wirklichkeit aussehen und die Welt um mich herum?

Eine riesige Supernova explodiert in tausend glitzernde Stücke Feenstaub über meinem Kopf und tadaaa schon wieder keine tiefgehende Erkenntnis gehabt. Mist! Beschränktes Denken, beschränktes Handeln.

Und nein, ich möchte auch keine Droge nehmen, die meine Gehirnleistung zu 100% ausschöpft.

Wie schrecklich ist das denn? Bitte liebe Menschheit, lasst mich in meiner molligen weichen Decke, meiner kleinen beschränkten Welt liegen, da scheint noch die Sonne und jeder hat Sex, und zwar so Körper an Körper und nicht auf einer höheren kognitiven Ebene.

 

Manchmal frage ich mich echt, ob das Leben in der Vergangenheit eine bessere Alternative gewesen wäre. Ja, die hatten schlechte hygienische Verhältnisse im Mittelalter und die Hexenverfolgung war vielleicht auch nicht so toll. Aber der Kampf ums tägliche Essen gab genug Stoff her, um sich auch ab und an mal ordentlich aufs Maul zu hauen. Nicht dass ich für Gewalt bin, im Gegenteil, aber die zwischenmenschliche Dichte war noch gegeben. Trefft euch auf einem offenen Feld der Kommunikation und tragt eure Konflikte aus. 2016 anscheinend nicht mehr möglich. Technik und Medien beherrschen unsere Welt. Früher konnte man gar nicht auf der Toilette telefonieren, weil das Kabel des Telefonapparates bestimmt nicht bis auf die Toilette reichte. Heute hockt man mit Smartphone und runter gelassener Hose auf dem Klo, und während dessen man sein Geschäft erledigt, telefoniert man mit mit seinem Bankberater.

Die Feinde kündigen sich auch nicht mehr an wie in einem klassischen Horrorfilm. Man steht in einem sehr, sehr schwarzem Raum und erkennt kaum etwas, da ist etwas Bedrohliches, man fühlt es auf der Haut und unter den Nägeln, in den Haarspitzen, aber kann es nicht erkennen. Es lauert im Untergrund, hat sich dort zusammengerottet. Vergleichbar mit Ratten, die nur im Untergrund leben, weil sie dort keine natürlichen Feinde haben.

Gerade war noch alles weit weg, dann geht das Licht an, das Grauen streckt dir seine widerliche Zunge entgegen und schleckt dir einmal durchs Gesicht.

Hättest du es verhindern können? Naja, nicht in den Raum gehen, aber das wäre zu vorausschauend noch schnell unseren Planeten zu verlassen.

 

Aber seien wir mal ehrlich, alles nur reine Hirngespinste, und ich möchte auch nicht wissen, was vor oder nach mir passiert.

Irgendwie scheine ich abgeschweift zu sein, aber kann mich gerade kaum darauf konzentrieren die Geschichte weiter zu erzählen. Ich war wieder bei meiner Kaffeetasse und der schwarzen Suppe darin.

Die Narbe auf meiner Hand katapultierte mich aber so was von schlagartig zurück.