von Fiona Stangier
Zuallererst wollte ich, dass dieser Beitrag von einem Grubenunglück handelt, bei dem ein Kind meines Urururopa gestorben ist. Im Verlauf meiner Recherche dazu stieß ich aber auf ein Buch namens „Unserer Großfamilie“, das eine Cousine meiner Urgroßmutter geschrieben hat. Sie interessierte sich sehr für Ahnenforschung und stellte im Jahr 1983 eine umfangreiche Familienchronik zusammen, unter dem Titel „Vivant in Domino“, was übersetzt bedeutet: „sie mögen Leben in Gott!“. Dies fand Margret immer wieder auf Grabsteinen während ihrer Recherchearbeit. Sie schrieb das Buch mit dem Untertitel: „Den Toten zur Ehre und zum Gedächtnis – den Lebenden zur Besinnung. Den kommenden Generationen zum Vorbild und als Vermächtnis!“
Ihr gelang es, die Familienchronik bis ins Jahr 1598 nachzuvollziehen. Als ich dieses Buch las, fiel mir auf, wie interessant nicht nur das Schicksal des Kindes war, sondern dass viele Personen aus meiner Familie von Interesse waren. Ich beschloss also, dass mein Beitrag auch diese Personen miteinschließen soll. Nach Margrets Tod 1988, ergänzte ihr Mann Georg Schittny die Familienchronik. Seit einigen Jahren befindet sich das Werk nun mit vielen weiteren Dokumenten bei meinem Onkel, zur Verwahrung. Von Margrets und Georgs Buch existieren allerdings nur zwei Kopien.
Ich habe mich daran gemacht, das gesammelte Wissen zu erweitern und zu digitalisieren, damit die Arbeit von vor 40 Jahren nicht verloren geht und irgendwann verschwindet. An Weihnachten bekam ich also eine große weiße Kiste mit allem Möglichen. Ich versuchte die Briefe chronologisch anzuordnen und war danach erst einmal eine ganze Weile mit Transkribieren beschäftigt. Das inzwischen vorgestellte Wissen setzt sich zusammen auf den Nachforschungen von Margret, eigenen Nachforschungen und Zeitdokumenten. Der hier vorgestellte Teil bezieht sich allerdings nur auf die Ahnenlinie meiner Mutter mütterlicherseits.
Ahnentafel
1. | Albert Weller Geb. 25.7.1928 in Rosenheim (Wissen) Gest. 11.4.2003 in Mittelhof |
Magdalena Weller ehm. Leyendecker Geb. 23.4.1929 in Mittelhof |
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2. | Alois Leyendecker Geb. in Gebhardshain Get. 1926 |
Anna Achenbach Geb. 15.01.1893 Gest. 1975 |
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3. | Heinrich Achenbach Geb. 21.8.1855 in Halberbracht Gest. 2.11.1929 in Mittelhof |
Magdalena Gross geb. 25.3.1859 in Roddern gest. 28.11.1907.in Mittelhof |
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4. | Hermann Achenbach Geb. 8.4.1825 Gest. 1.1870 in Halberbracht |
Elisabeth Düperdahl geb. gest. 1874 |
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5. | Johann-Jakob Achenbach Geb. 26.5.1784 in Meiswinkel Gest. |
Kath. Elisabeth Kleinhenn | |
6. | Tilmann Achenbach Geb. 26.4.1752 in Anstoss Getr. im Dezember 1769 in Oberholzkl. Gest. 13.8.1812 in Meiswinkel |
Anna-Katharina Müller aus Meiswinkel |
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7. | Johann-Heinrich Achenbach Geb. 10.4.1706 in Anstoss Getr. 9.11.1730 in Freudenberg Gest. 6.5.1732 in Anstoss |
Anna-Katharina Söhler geb. in Bühl/ Oberholzklau 1702 gest. Anstoss am 29.7.1796 |
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8. | Christian Achenbach Geb. 8.5.1681 in Freudenberg Getr. 17.2.1705 in Freudenberg Gest. 6.5.1732 in Anstoss |
Anna-Maria, verw. Achenbach Wwe. Des Friedr. Ach. Aus Achenbach geb. 1684 gest. 19.1.1733 in Anstoss |
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9. | Johann Achenbach Geb. in Anstoss, get. 29.7.1637 Gest. 31.10.1692 in Anstoss |
Anna-Katharina Wirth geb. in Büschen, get. 21.4.1641 gest. ? |
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10. | Johannes Achenbach Geb. in Freudenberg Getr. 16.6.1620 in Freudenberg Gest. 2.11.1660 in Anstoss |
Kathrin Römer geb. in Anstoss gest. 11.7.1660 in Anstoss |
Wie Margret Schittny- Achenbach herausfand und ich ihrem Buch entnehmen konnte, lässt sich unsere Ahnenlinie zurückverfolgen bis zu:
Johannes Achenbach aus Freudenberg
Er heiratete am 16.06.1620 Catharina Römer aus Anstoß/Freudenberg.
Sie vermutet, dass er also spätestens 1598/99 geboren wurde, aber wahrscheinlich früher. Aus dieser Ahnentafel, die von ihr angefertigt wurde, gehen alle Ahnen bis Heinrich Achenbach hervor.
Der erste Verwandte, über dessen Lebensumstände etwas bekannt war:
Hermann Achenbach
geb. 08.04.1825 in Meiswinkel, Gemeinde Oberholzklau bei Freudenberg
gest. 31.01.1871 bei einem Grubenunglück in Halberbracht bei Elspe mit 46 Jahren
Hermann Achenbach ist als junger Mann mit seinem Bruder zusammen nach Halberbracht „ausgewandert“. Vermutlich war die Arbeit in seinem Heimatort knapp, und sie erhofften sich dort bessere Chancen. Nach einiger Zeit erwarben die beiden Brüder eine Grube, in der sie Zink und Schwefel abbauen konnten. Früher wurden in Halberbracht/Meggen Eisenerze, Zink und Schwefel abgebaut. Bis 1992 wurde dort Schwefelkies, Blei und Zink gefördert. Mittlerweile steht der Bergbau in Halberbracht still. 1983 besuchte die Cousine meiner Oma Halberbracht und sprach dort mit einem ehemaligen Bergmann. In dem Gespräch erfuhr sie, dass der Eingang der Grube 1983 noch vorhanden war. Wie es dort mittlerweile aussieht, weiß ich allerdings leider nicht.
Am Ortsrand von Halberbracht fand sie einen Schacht, der erst nach Hermann Achenbachs Tod abgeteuft wurde. So nennt man die Herstellung von senkrechten Schächten, um besser an Lagerstätten zu gelangen. Der Schacht in 375 m NN war 154 Meter tief und hatte eine Schachtsohle von 7 Quadratmetern. Zumindest soll dies auf einem Hinweisschild gestanden haben. 1983 war der Schacht jedoch schon verschlossen; er soll sich auf der Grubenstraße oberhalb von Meggen nach Halberbracht befunden haben.
Sie schildert in ihrem Buch auch, dass der Bergmann erzählte, der Schachteingang sei von 1880 bis etwa 1960 von einer Siedlung umgeben gewesen, die von den Bergleuten genutzt wurde. Davon konnte sie jedoch bei ihrem Besuch nichts mehr feststellen, da der Schacht lange geschlossen und die Bergleute die Siedlung verlassen hatten und das Dorf abgerissen worden war. Hermann Achenbach wohnte mutmaßlich nicht in diesem Dorf, sondern im heutigen Ortskern von Halberbracht. Dies lässt sich dadurch erschließen, dass er schon 1871 im Alter von 46 Jahren verstarb. Als er starb, gab es das Bergmannsdorf also noch überhaupt nicht.
Aus Erzählungen lässt sich schließen, dass die Brüder Achenbach es in ihrem Leben zu ansehnlichem Wohlstand gebracht hatten. Es wird jedoch erzählt, dass Hermann Achenbach den Besitz vertrunken haben soll und die Familie so wieder verarmte. Margret vermutete, dass Elisabeth Düpperthal (die Frau von Hermann Achenbach) wohl in der Not mitgetrunken haben könnte. Zumindest verstarb sie an einem Leberleiden, was diese These unterstützen würde. Eine weitere Version, die erzählt wird, ist, dass Hermann der bessere Techniker gewesen sei und sein Bruder der bessere Kaufmann, und dass dieser Hermann um sein Geld betrogen haben soll. Welche Version am Ende stimmt, lässt sich nun allerdings nicht mehr nachvollziehen.
Zu meiner Urururoma Elisabeth Düperthal:
Sie heiratete am 7.11.1854 Hermann Achenbach. Er war zu diesem Zeitpunkt 29 Jahre sie 22.
Maria-Elisabeth Düperthal
Geb. 03.06.1932 in Halberbracht
Gest. 18.10.1874 mit 42 Jahren an einem Leberleiden in Halberbracht
Meine Ururgroßmutter ist insofern wichtig für die Ahnenreihe, da sie die Erste war, die katholisch war. Durch sie wurde die Ahnenreihe danach auch katholisch; bis dahin war unsere Familie nämlich evangelisch. Es ist bekannt, dass sie vermutlich auch mit Hermann (aber das konnte Margret nicht 100 % herausfinden) auf dem Friedhof in Elspe begraben wurde. Das Grab existierte schon lange nicht mehr, sie fand jedoch das Grab des Priesters, der die beiden getraut hatte, Pfarrer Hengstebeck.
Wahrscheinlich wurde wegen der unterschiedlichen Glaubensbekenntnisse ein Dispens für die Hochzeit erteilt. Bei einem der Trauzeugen war als Beruf „Beisasse“ angegeben. Soweit Margret herausfinden konnte, bedeutet dies wohl „Einwohner einer Stadt ohne Bürgerrecht.“
Aus der Ehe der beiden gingen insgesamt fünf Kinder hervor: vier Söhne und eine Tochter.
Als Ältester geboren wurde:
Heinrich Achenbach
Geb. 21.08.1855 in Halberbracht
Gest. 02.11.1929 mit 74 Jahren in Mittelhof bei Wissen (Sieg)
Über die Kindheit von Heinrich ist nichts bekannt. Es ist jedoch bekannt, dass er als junger Mann in Halberbracht Bergmann war. Nach dem Tod seiner Mutter, die er im Alter von gerade mal 19 Jahren verlor, arbeitete er in der Grube Friedrich (Sieg). Dort arbeitete er als Bergmann. Nachdem er sich verliebt hatte, zog er nach Roddern in eine Unterkunft. Es war damals nicht üblich, mit einer Frau zusammenzuleben, mit der man noch nicht verheiratet war.
Am 10.06.1884 heiratete Heinrich dann besagtes Mädchen.
Magdalena Groß
Geb. 25.03.1859
Gest. 28.11.1907 mit 48 Jahren in Mittelhof an Blasen- und Nierenleiden, Diabetes
Amerika
Ein großes Kapitel der Familiengeschichte ist die Reise nach Amerika. Früher stand bei meiner Oma im Flur eine riesige Truhe aus massiver Eiche. Sie war aufwändig geschnitzt, und eines Tages sagte man mir, dass diese Truhe damals extra für die Überfahrt nach Amerika vorgesehen war, damit alle Sachen mitgenommen werden konnten. Was jedoch falsch kalkuliert wurde, war, dass die Truhe zwar groß genug war, aber dementsprechend auch viel zu schwer für eine Überfahrt nach Amerika. Deshalb ließ er noch eine kleinere anfertigen, die leicht genug war.
Im Jahr 1886 wanderte Heinrich zusammen mit seiner Frau, seinem Kleinkind und seinem Bruder Wilhelm nach Amerika aus. Die Reise damals dauerte 19 Tage, wie aus einem Brief zu entnehmen ist, den er an seinen Schwiegervater schrieb. Auf dem Meer waren sie seekrank, wobei es Wilhelm am schlimmsten traf. Sie arbeiteten in einer Goldmine in den Black Hills. Die Arbeit war sehr hart, aber immer noch besser als in Deutschland. In einem Brief beschreibt Heinrich die schweren Arbeitsbedingungen. Vor allem macht ihm die große Hitze und die beschwerliche Arbeit in der Mine zu schaffen. Er beschreibt in einem Brief auch, dass er nicht in die Kirche gehen kann, da er auch sonntags arbeiten muss. Generell sei den Menschen in Amerika der Glaube nicht so wichtig wie in Deutschland. Er arbeitet in einem Schichtsystem: einen Monat Tagschicht und einen Monat Nachtschicht. Dadurch kann er nur alle zwei Monate in die Kirche gehen.
Auch wenn er in Amerika alles hatte, was er zum Leben brauchte, gefiel es ihm dort nie. Nach etwa einem Jahr kehrten Heinrich, Magdalena und ihr Kleinkind wieder nach Roddern zurück – nicht nur, weil die Arbeit hart war, sondern auch, weil sie unter Heimweh litten. Wilhelm allerdings blieb in Amerika. Es ist daher wahrscheinlich, dass ich noch Verwandte in Amerika habe, aber dafür gibt es keine konkreten Quellen. Ich habe mich damit auch nicht weiter beschäftigt, da dies den Rahmen sprengen würde.
Weitere Kinder Maria- Elisabeth und Hermann
Nun bin ich auf zwei von fünf Kindern eingegangen. Was mit den restlichen Geschwistern geschah: Theodor starb bereits mit fast 12 Jahren am 26.06.1872. Der letzte Bruder starb wahrscheinlich durch einen Unfall, zumindest lässt das ein Brief vermuten, den Heinrich an seine Schwester Maria-Elisabeth geschrieben hat. Diese war kinderlos und mit einem Schreinermeister verheiratet. Sein Name war Anton Müller, und die beiden wohnten in Bracht bei Elspe. Heinrichs Schwester war beim Tod ihrer Mutter erst 11 Jahre alt. Vermutlich wuchs sie nach dem Tod der Mutter bei ihren mütterlichen Verwandten in Burbecke auf. Ihr Leben nahm am 24.09.1938 ein tragisches Ende, nachdem sie von einem Lastwagen überrollt wurde. Vermutlich hatte sie den Lastwagen nicht gesehen, denn sie war fast blind.
Ehe und Kinder von Heinrich und Magdalena
Heinrich und Magdalena bekamen insgesamt neun Kinder. Allerdings verstarben schon 6 von ihnen im Kindesalter an Infektionskrankheiten. Eines ihrer Kinder starb am 8.9.1924 in der Grube Friedrich bei einem Grubenunglück.
Heinrich wollte nie, dass seine Kinder Bergmänner werden, eben weil die Arbeit so schwer war. August Achenbach wurde daraufhin Schlosser. Er starb bei einer Wartung in der Grube Friedrich, zusammen mit einem weiteren Mann. Beide Männer verunglückten beim Versuch, ein Seil zu warten. Dafür hatten sie große Stämme über den Schacht gelegt und ihr Arbeitsgerüst darauf aufgebaut. Unglücklicherweise hielten die Stämme den Korb nicht, und die beiden stürzten in den darunter liegenden Schacht. Es existiert ein Lebenslauf von August, mit dem er sich als Lehrer bewarb. Eigentlich wollte er seinen Beruf als Schlosser aufgeben, verstarb jedoch mit nur 24 Jahren.
Nachdem Heinrich schon lange Witwer war, nahm er ein Pflegekind namens Fritz bei sich auf. Er hatte jedoch schon vorher einige Entwicklungsschäden erlitten, sodass ihm auch mit der Aufnahme bei Heinrich nicht wirklich geholfen werden konnte.
Von dem Geld, das Heinrich in Amerika erarbeitet hatte, kaufte er sich eine Doppelhaushälfte in Mittelhof für insgesamt 6000 Mark. Zur damaligen Zeit waren 6000 Mark eine sehr stattliche Summe. Im Alter kümmerte sich meine Urgroßoma um Heinrich und ihre zwei Geschwister, Albert und August, der ein weiteres Kind hieß. Es war wohl damals nicht unüblich, einem anderen Kind denselben Namen zu geben, wenn das Geschwisterkind verstorben war. Außerdem kümmerte sie sich um den Hof. Darunter fielen eine Kuh, einige Morgen Wald und ein Acker. In den Briefen, die Heinrich an seinen Sohn Albert von 1923 bis 1929 schrieb, wird diese Seite seines Lebens deutlich.
Aus Erzählungen von Anna (im Bild rechts) und Albert (im Bild links) geht hervor, dass Heinrich (im Bild in der Mitte) ein sehr bemerkenswerter Mann gewesen sein soll. Anna hatte wohl auch großen Respekt vor ihm. Auch nach seinem Tod soll sie ihren Kindern noch viel über ihren Vater erzählt haben. Angeblich hatte er sehr viel besser schreiben können als die meisten Menschen zu der Zeit, und so soll er verschiedenen Leuten geholfen haben, Briefe an Ämter zu verfassen oder auch „Liebesbriefe“ zu schreiben. Einer der Großneffen von Heinrich soll auch erzählt haben, dass er, wann immer er mit seinem Enkel Albert Leyendecker spazieren ging und sie in Roddern vorbeikamen, immer Halt machte, um Kartoffeln zu schälen.
Er selbst sagt dazu in einem Brief, dass er nicht an Roddern vorbeigehen konnte. Er hat dort schließlich die glücklichsten Jahre seines Lebens verbracht (Kennenlernen seiner Frau, Leben mit seiner jungen Familie beim Schwiegervater, mit dem er sich wohl sehr gut verstanden hat und der selbst auch früh Witwer wurde). Heinrich war trotz seines sehr schweren Schicksals wohl ein sehr verständnisvoller und gütiger Mann, so sagte man es ihm zumindest nach. Im Laufe seines gesamten Lebens verlor er elf von seinen engsten Familienmitgliedern.
Mündliche Überlieferung: Ururgroßvater Heinrich soll wohl all sein Geld ständig in einem Brustbeutel gehabt haben, auch nachts. Neben seinem Bett soll er ein Beil gehabt haben, aus Angst vor nächtlichen Überfällen.
Meine Urgroßmutter:
Anna Achenbach
Geb. 15.01.1893
Gest. 1975
1926 heiratete sie Aloys Leyendecker aus Gebhardshain.
Sie bekamen insgesamt vier Kinder. Albert, Magdalena, Erika und Hildegard.
Albert, Magdalena und Erika blieben alle in Mittelhof. Meine Oma, Magdalena, wohnte mit ihrer Schwester in einem Doppelhaus am Ortseingang von Mittelhof. Direkt gegenüber wohnte ihr Bruder Albert. Als Albert verstarb, übernahm sein Sohn das Haus und renovierte es aufwendig.
Im Bild die beiden Häuser ganz rechts.
Erika heiratete einen Mann namens Robert Rödder.
Er war Heizungsbauermeister, und die beiden lebten glücklich und kinderlos bis 2015 (Erika) und 2017 (Robert). Robert kämpfte als junger Mann im Zweiten Weltkrieg am Dreiländereck.
Für ihn war es vor allem nach Erikas Tod sehr schwer, da ihn die Ereignisse des Krieges einholten und er am Ende unter schweren Depressionen litt. Dadurch, dass die beiden keine Kinder hatten, hingen sie sehr aneinander. Nach Erikas Tod zog er seinen Ehering aus, um ihn zusammen mit ihrem Ring im Tresor zu bewahren, damit die beiden beieinander sein konnten. Albert Leyendecker war in der Landwirtschaft tätig. Meine Mutter erzählte oft, wie sie in ihren Sommerferien Kartoffeln ernten ging. Hildegard Leyendecker lernte Kindergärtnerin und wohnte zuletzt in Bonn. Sie starb unverheiratet und kinderlos.
Meine Oma:
Magdalena Weller geb. Leyendecker
Geb. 23.4.1929 in Mittelhof
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Juni 1949 Magdalena |
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Erika, Margret und Magdalena |
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Magdalena und Albert |
Sie heiratete Albert Weller. Zusammen bekamen die beiden drei Kinder: Tobias, Nicola und Judith.
Meine Mutter heiratete 1990 meinen Vater, und sie bekamen zusammen vier Töchter: Rebecca, Veronika, Patricia und Fiona.
Damit schließt sich bis dato mein Stammbaum. Zukünftige Generationen werden kommen, und so kann man zumindest den einen Teil meiner Familiengeschichte mütterlicherseits nachvollziehen. Im Verlauf meiner Recherche habe ich auch einen sehr umfangreichen Stammbaum auf www.ancestry.com von meiner väterlichen Seite gefunden; die Aufarbeitung dessen würde meiner Meinung nach aber den Rahmen sprengen.
Ich für meinen Teil bin sehr froh, mich damit beschäftigt zu haben, und bin froh, jetzt so viel über einen Teil meiner Familie zu wissen. Abschließend möchte ich unter diesem Beitrag nochmals die Worte von Margret Schittny zitieren.
Den Toten zur Ehre und zum Gedächtnis
– den Lebenden zur Besinnung
– den kommenden Generationen zum Vorbild und als Vermächtnis!
(2024)
Quellen:
Auszüge aus Kirchenbüchern:
- Evgl. Pfarramt Freudenberg (v. 14.04.1938, Vaters väterl. Vorfahren betreffend)
- Kathol. Pfarramt St. Jakobus Elspe/Sauerland (v. 10.08.1982, Vaters Großmutter väterlicherseits)
- Evgl. Pfarramt Lennestadt-Kirchhundem (v. 22.10.1982, unseren Urgroßvater väterlicherseits betreffend – Achenbach)
Briefe:
- Heinrich Achenbach aus Amerika (1885/86)
- Heinrich Achenbach an seinen Sohn Albert aus den Jahren 1923-1929
Andere Familienerbstücke und Überlieferungen